L for Liberty

…because liberty is not negotiable.

Tipps für wahlpflichtige Nichtwähler

Wir stehen also im Wahllokal, den Bleistift in der Hand, bereit für ein Kreuz. Doch wo soll ich kreuzen, es ist kein Kästchen da, das mich anspricht? Das Kreuz mit dem Kreuz muss nicht sein. Hier nun einige Tipps für wahlpflichtige Nichtwähler.

1) „I vote for Obama
Jeder mag Obama. Warum also nicht Obama wählen? Nur steht der nicht auf deiner Liste? Macht nichts, schreib ihn einfach dabei. Daneben noch ein schönes Quadrat und dort wird dann das Kreuzchen gemacht. Um den Anschein einer Wahl zu wahren, kann man auch daneben noch „McCain“ (Who?) schreiben und das dazugehörige Kästchen eben nicht ankreuzen.

2) „I’m not your bitch!
Wahlpflicht legitimiert die Herrschenden. Diese können immer darauf setzen, dass derjenige, der zur Wahl geht, Anteil nimmt an dem demokratischen Prozess, also danach nicht sagen kann, dass er nicht einverstanden ist mit dem, was aus dieser Wahl resultiert. Man kann nicht an der Demokratie teilnehmen und danach ebendiese Demokratie verurteilen, weil man das Resultat nicht mag. Vielleicht könnte man das klarmachen beim Urnengang, indem man auf das Wahlblatt eine Erklärung schreibt, dass man nur wegen der Pflicht da ist, aber mit den Wahlmöglichkeiten nicht einverstanden ist und man eine freiere Gesellschaft jenseits von Deppenrhetorik und Bevormundung möchte.

3) „WHAT!? I made my cross!
Man kann „zufällig“ das Kreuz verschludern. Wer sagt, dass das Kreuz in das Kästchen muss? Ok, es wird überall gesagt und vorgemacht. Trotzdem kann es ja mal verrutschen. Und dann streicht man eben den Namen an…und wirklich den Namen.

4) „Flush
Ein allseits beliebtes Statement ist das Einfalten eines Blattes Toilettenpapier in den Wahlzettel. Allerdings ist diese Art nicht sehr elegant.

4) „Anonymous Underground Group
Wie wäre es stattdessen mit dem „L for Liberty“-Logo? Es wäre bestimmt witzig, wenn einige hundert oder tausende, nein hunderttausende Wähler einfach ein solches Blatt abgeben würden.

5) „Comics 4 expression
Oder man malt einen kleinen Comic. Wenn einige Menschen gefühlte Stunden in der Kabine verbringen einzelne Köpfe anzukreuzen und nochmals zu überprüfen, ob sie auch wirklich genau jene angekreuzt haben die sie wollen, kann man auch mal kurz Zeit damit verbringen kleine Comics zu produzieren.

z.B.:

(für unsere deutschen Leser:
„Ich wähle Sabine Herold!“
„Die steht hier nicht zur Wahl“
„Ich wähle sie trotzdem!“)

oder auch was für die Wahlzettelauszähler:

(für unsere deutschen Leser:
„Keine Ahnung wen wählen …shi..“
„Mal doch einfach Schönes!“
„Eeh..eine Pointe für euch Auszähler zu finden ist doch schwieriger als ich dachte…“)

Weise wählen du sollst. Möge die Macht mit uns sein!

Mai 28, 2009 - Posted by | Satire | , ,

4 Kommentare »

  1. Fällt das jetzt unter Satire oder ist das schon Anstiftung zu einer Straftat? 😉

    (Ich habe mal mit dem seltsam begrenzten Ironieverständniss luxemburgischer Behörden Bekannschaft gemacht, daher würde ich in eurer Stelle einen Disclaimer einfügen.)

    Kommentar von Joël | Mai 28, 2009

  2. Nun, da es nicht verboten ist einen ungültigen Wahlzettel (denn um nichts anderes handelt sich hier: um Variationen des „weißen Blattes“) abzugeben, sollte es auch keine Anstiftung zur Straftat sein. 😉

    BTW: Ich halte Wahlen für die demokratische Pflicht des Einzelnen (auch wenn er nicht gezwungen werden sollte wählen zu gehen) und wenn auch nur ein Name auf der gesamten Wahliste sympathisch ist, sollte man den auch ankreuzen.

    Kommentar von JayJay | Mai 29, 2009

  3. „Sympathisch“ ist vielleicht ein zu weitläufiges Wort. Ein Bierchen trinken würde ich mit so manchem der Damen und Herren auf der Liste. Würde ich wollen, dass deren Ansichten die Politik bestimmen (ergo mit meinen Ansichten übereinstimmen)? Gaaaanz seltener Fall. Trifft er zu => wählen, wenn nicht => nur das Bierchen. Wenn man schon nicht aus der Blase aussteigen kann, ist ein prinzipielles „Ich spiel nicht mit“ wie ein gehauchter Schlachtruf, reziplikativ und pointenlos.
    Das Problem hierzulande ist, dass die Stimmabgabe für einen Namen auch eine Stimme für dessen mäßige Parteilinie ist. Und in diesem Spannungsfeld muss jeder für sich entscheiden.

    Kommentar von JayJay | Mai 30, 2009


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