In eigener Sache
Seit der Gründung unseres LfL-Blogs verlinken wir in unserer Blogroll mit Manfreds politische Korrektheiten auch einen rechtskonservativen Blog, den ich- aufgrund seiner wertvollen, qualitativ auf hohem Niveau sich befindenden Analysen bezüglich Islam und Kritik daran- anfangs sehr zu schätzen wusste und der es sich zum Ziel gesetzt haben wollte, die „offene Gesellschaft“ (Karl Popper) zu verteidigen. Doch nach einigen persönlichen Zänkereien zwischen Manfred und einigen Leuten aus der liberalen Bloggersphäre, darunter Gideon Böss von den FDOG, hat Ersterer nun zu einem generellen Rundumschlag gegen ihm nicht passende „Pseudo-Liberale“, aber auch gegen die Ideologie des „heutigen Liberalismus“ (den er den linken Totalitarismen zurechnet und vom klassischen (Alt-)Liberalismus entschieden abgrenzt!) ausgeholt. Als Untermauerung für seine Thesen führte er u.a. auch ein Zitat von mir an. Doch der Reihe nach.
Beginnen wir mit dem konservativen Menschenbild, welches Manfred folgendermassen erklärt:
Das konservative Menschenbild ist pessimistisch. Es geht mit Hobbes davon aus, dass “der Mensch des Menschen Wolf” wäre, wenn man ihn ließe; und das es deswegen seiner Einbindung in eine Ordnung, d.h. eine strukturierte und differenzierte, auch durch Machtungleichgewichte geprägte Gesellschaft bedarf. Staat, Recht, Hierarchie, Autorität, Sitte, Kultur und Religion bilden demnach eine komplexe Struktur, auf die der Mensch angewiesen ist, wenn er sein Bestes verwirklichen und in einer humanen Gesellschaft leben will. Diese Struktur ist aber jederzeit bedroht durch Ent-Strukturierung, Unordnung, Chaos.
Auf der Ebene der Gesellschaftsanalyse ist für den Konservativen bereits die Existenz von Ordnung als solcher das an sich Unwahrscheinliche und daher Erklärungsbedürftige.
Auch der Liberalismus ist sich der Gefährlichkeit des Menschen durchaus bewusst. Liberale trauen dem Menschen alles zu: von den grössten Heldentaten bis zu abgründigsten Verbrechen. Daher ist ihnen bewusst, dass Recht und Ordnung unumgänglich sind. Ich wies erst kürzlich hier im Blog auf die Notwendigkeit eines starken Rechtsstaates als autoritärer Instanz hin. Apropos Autorität: jene darf nicht zum Selbstzweck ausarten, ist aber sicherlich vielerorts (beispielsweise in der Kindererziehung) durchaus von Bedeutung. Hierarchien unterschiedlichster Art (manchmal auch nur rein informelle) entstehen in meritokratischen Systemen (wie dem Kapitalismus) ohnehin automatisch, mit „linker Gleichmacherei“ haben die Macher von LfL nichts zu tun.
Desweiteren brauchen Menschen natürlich Normen und Verhaltensregeln, schon allein im alltäglichen Umgang miteinander. Diese sind meistens die Folge kultureller oder traditioneller Werte. Solche gemeinsamen Normen erleichtern das Zusammenleben enorm – sie schaffen Erwartungssicherheit und Vertrauen. In der Soziologie spricht man hier von einer prinzipiellen Offenheit der menschlichen Erfahrung, einer Kontingenz, welche vor allem Unsicherheit erzeugt und Ungewissheit. Ein Übermass an Kontingenz – also möglichen Situationen, Handlungen und Reaktionen – führt den Menschen direkt in die Handlungsunfähigkeit. Gemeinsame Normen hingegen reduzieren diese Kontingenz und eröffnen Handlungsspielräume. Ähnlich beschreibt dies auch die Ökonomie. Tausch und Handel beruhen bekanntlich auf Verträgen. Und so ist beispielsweise bekannt, dass in der Vergangenheit Angehörige derselben Religionsgruppe gerne miteinander handelten, selbst wenn der Tauschpartner nicht persönlich bekannt oder etwa von weit entfernt kam. Alleine die soziale Kontrolle der gemeinsamen Religionszugehörigkeit schaffte das für den Vertragsabschluss notwendige Vertrauen. Religion kann also durchaus nützlich bei der friedlichen, gemeinsamen Gestaltung einer Gesellschaft sein. Daraus jedoch eine Notwendigkeit der Religion abzuleiten, halte ich für zu kurzsichtig gedacht, da dies notgedrungen und völlig unnötig Menschen anderer (friedlicher) Religionen wie auch nicht-religiöse Menschen ausgrenzen würde.
Werte befinden sich in einer lebendigen Gesellschaft immer wieder im Wandel. Für Liberale ist der gemeinsame (Meta-)Wertekanon der folgende: Freiheit, Eigentum, Verantwortung, Selbstbestimmung. Jeder Mensch soll frei dazu sein- solange er die gleichen Rechte Anderer nicht tangiert- sein Leben selber in die Hand zu nehmen, seine eigenen Ziele zu verfolgen, produktiv zu sein, sich Eigentum anzueignen, Handel zu betreiben, wichtige Entscheidungen selber zu treffen, jedoch muss er die volle Verantwortung für sein Handeln, gerade gegenüber anderen Menschen, übernehmen.
Es stimmt, dass sich in der heutigen Gesellschaft teilweise ein falsches Freiheitsverständnis breit gemacht hat. Freiheit ohne Verantwortung bzw. Verantwortungsabwälzung auf den Staat, auch buhlen diverse selbsternannte Opfergruppen in Lobbys um Privilegien seitens der Politik. Auch hat Freiheit nichts mit Respektlosigkeit zu tun, wie manche Halbstarke leider meinen. Wer im Bus laute Musik hört und andere Fahrgäste ärgert, kann sich nicht auf seine Freiheit basieren, denn Freiheit endet immer dort, wo die des Anderen anfängt.
Liberale stellen einen Verfall ihrer Werte seit längerer Zeit fest. Die Freiheit wird zusehends eingeschränkt zugunsten staatlicher Bevormundung, sie wird aber auch von Extremisten jeglicher Couleur bedroht, vor denen der Rechtsstaat schonmal einknickt (cf. Israelfahne in Duisburg), das Eigentum ist zusehends Angriffen von seitens des steuereintreibenden Staatsapparates ausgeliefert, der Wohlstand umverteilen muß, besonders an die Arbeitslosen, die aufgrund der überbordenden Bürokratie, hoher Lohnnebenkosten und allerhand Arbeitsmarktregulierungen nicht von selbst einen Job finden.
All diese Dinge zeigen eine wachsende Respektlosigkeit vor den Mitmenschen und ihren Individualrechten an. Eine Respektlosigkeit, der entgegen getreten werden muss.
Eine Gesellschaftordnung entsteht meiner Meinung nach, weil Menschen von Natur aus soziale Wesen sind, die aufeinander angewiesen sind, Wünsche und Bedürfnisse haben, die im Alleingang als Eremiten nicht erfüllt werden können und daher ein persönliches Interesse an der Schaffung von sozialen Strukturen wie Familien haben. Diese „natürlichen“ Strukturen entsprangen also keinem reinen Zufall und sie sollten sicher nicht einfach zerstört werden, jedoch sollte der Schaffung neuer Strukturen kein Riegel vorgeschoben werden. Was für den Einen die Familie, ist für den Anderen vielleicht die Hippiekommune. Konservative meinen, es würde den Zusammenhalt und langfristig die Gesellschaft zerstören, wenn es nicht für alle die selben, festen und unveränderbaren Strukturen gäbe. Liberale glauben das nicht, nicht solange nicht die gemeinsamen (westlichen) Werte aufgegeben werden. Werte können religiöser Natur sein, müssen es aber nicht, wie Manfred meint. Religionen liefern sicherlich moralische Grundfundamente, diese können jedoch auch von Philosophien (beispielsweise dem Objektivismus) bereitgestellt werden. Manche Menschen werden vielleicht auch eklektizistische oder synkretistische Gedankengebäude entwickeln. Wichtig ist aber zu verstehen, dass neue Strukturen und damit verbundene neue Denkweisen und Ideen nur aus freien Stücken erfolgen dürfen, sie dürfen nicht erzwungen werden.
In einer offenen, pluralistischen Gesellschaft können Menschen mit unterschiedlichen Ansichten bezüglich Moral und Religion friedlich koexistieren, solange sie der liberalen Ethik der Freiheit als Minimalkonsens verpflichtet bleiben. Jene stellt sozusagen eine Art Meta-Moral dar. (Diese Ethik sollte bitte nicht mit einem Anything-goes-Subjektivismus oder gar Nihilismus verwechselt werden, das genaue Gegenteil ist der Fall. Jede Verletzung der Rechte des Anderen ist indiskutabel.) Extremistische Störenfriede dürfen keine falsche Toleranz erwarten. Toleranz kann nur beidseitig funktionieren. Toleranz gegenüber Intoleranten ist Selbstmord, genauso wie Gewaltfreiheit gegenüber Tyrannen. Der postmoderne Relativismus, der durch die Globalisierung noch verstärkt wurde, bedroht leider die Gesellschaft in der Tat heute schwer. Liberale wie Konservative lehnen sich dagegen auf.
Manfred führt fort:
„Völker, Nationen, Familien, Religionen, Sitten – das alles steht unter Repressionsverdacht, und tatsächlich sind diese Strukturen repressiv, jedenfalls gemessen am Maßstab des völlig ungebundenen Individuums.“
Dies sind alles keine Strukturen, die per se repressiv sind. Wohl aber können sie leider repressiver Natur sein. Die Familie halte ich für eine sehr wichtige Struktur, in der jeder für sein späteres Leben entscheidend geprägt wird. Die Familie sollte die Keimzelle des Gemeinwesens sein. Nichtsdestotrotz gibt es traurigerweise Familien, in den Gewalt herrscht und insofern dort Repression vorherrscht. Daraus jedoch die Notwendigkeit einer Abschaffung der Familien abzuleiten wie manche Marxisten, wäre in der Tat Humbug. Auch Sitten können ihren Zweck haben. Ähnlich wie Protokolle in Netzwerken erleichtern sie die Kommunikation und Organisation der Menschen untereinander, doch auch hier braucht es manchmal Veränderungen. Religion kann für manche Menschen befreiend sein, für Andere eher unterdrückend. Der Einzelne muss hier seinen Weg finden. Atheismus und Agnostizismus sollten religiöse Menschen jedoch nicht als Bedrohung wahrnehmen, genauso wenig wie Atheisten und Agnostiker Religion und Kirche bekämpfen müssen. Ein friedliches Miteinander in gegenseitigem Respekt ist durchaus möglich. Auch Volk und Nation sind nicht per se „böse“ Kollektive, leider wurden diese in der Vergangenheit bitter missbraucht, vor allem von den Nazis. Der Liberalismus propagiert auch keine Bindungslosigkeit diese oder andere Strukturen betreffend, sondern die Freiwilligkeit sozialer Bindungen. (Was aber nicht bedeutet, dass man sich aus der Verantwortung stehlen darf. Wer Kinder in die Welt setzt, was die Konsequenz einer freiwilligen Entscheidung war, hat sich ihrer auch anzunehmen.)
Viele Kritikpunkte am Liberalismus sind also einfach bloß falsch. Dies weiß Manfred aber auch.
Natürlich hat der „Liberalismus“, den ich hier skizziere, nichts mit dem klassischen deutschen Apothekerliberalismus zu tun. Traditioneller bürgerlicher Liberalismus ist keine utopistische „Weltanschauung“, sondern besteht im Wesentlichen aus der Idee, dass der Staat die Bürger schützen, aber nicht einengen soll, jedenfalls nicht mehr als nötig. Traditioneller Liberalismus mag religionskritisch, kosmopolitisch und neuen Lebensformen gegenüber aufgeschlossen sein, aber die Religion, die Idee von Volk und Nation oder die Institution der Familie als etwas geradezu Böses aufzufassen, das bekämpft werden müsse, wäre traditionellen Liberalen schon deshalb nicht in den Sinn gekommen, weil ihnen die ganze dahinterstehende Vorstellung von Politik als einer gesellschaftsgestaltenden Kraft zuwider sein musste.
EBEN! Und keinen anderen als diesen klassischen Liberalismus vertrete auch ich (wenngleich ich das Apothekenpräfix ablehne :D). Nur glaube ich eben zugleich auch nicht, dass Volk und Nation Ideen sind, die einem aufgezwungen werden sollten, wenn man damit vielleicht nicht soooo viel anzufangen weiß. Denn sobald dies der Fall ist (und ERST DANN), entsteht unnötige Repression.
Was wir in jüngerer Zeit aber erleben, ist eine Transformation des Liberalismus von dieser traditionellen Form (die man vielleicht eher als „Liberalität“ umschreiben sollte) zu einem klassisch totalitären linken Ismus. Unter den Verdacht „rechtsradikal“ zu sein, gerät in „liberalen“ Kreisen zwangsläufig, wer Patriot oder für den Papst oder überhaupt für ein konservatives Christentum oder gegen das Adoptionsrecht für schwule Paare ist.
Was wird sich denn hier zusammen fantasiert? Für mich ist sicher keiner „rechtsradikal“, bloss weil er sich als „Patriot“ bezeichnet. Das tue ich selber manchmal. Der Papst wiederum ist für mich eine Person des öffentlichen Lebens, der ich mal zustimme, mal nicht. Das Adoptionsrecht für schwule Paare kann von mir aus auch ablehnen, wer will, ich bin zwar dafür, sehe eine solche Ablehnung aber nicht als „rechtsextrem“ an. Und konservative Christen sind halt konservative Christen. Solange sie mir ihren Glauben nicht aufzwingen wollen, wo ist das Problem?
Der weitere Verlauf des Artikels dreht sich um PI, die zu Unrecht von vielen Liberalen als „rechtsradikal“ bezeichnet werden würden. Das Problem für mich bei PI sind nicht Stefan Herre und seine Kollegen, sondern die Kommentare unter den Artikeln, die allerdings von den Betreibern nicht gelöscht werden. Wer den dort unverhohlen abgesonderten Rassismus nicht erkennt, dem ist leider nicht zu helfen. Leider wird auch ein Zitat von mir völlig aus dem Kontext gerissen.
„Sicherlich kann man sich da ideologisch irgendwas zusammenbasteln (bspw. Rassenunterschiede), was aber wohl nur hinken kann und somit macht man sich der Dummheit schuldig. Jemand, der so argumentiert, hat verdient, dass Andere es genau gleich handhaben und erstmal ihn über den Haufen ballern oder einsperren.“
Dies habe ich nie in bezug auf PI gesagt, sondern im Rahmen einer ganz anderen, allgemeinen, abstrakt-theoretischen Diskussion. Leider hat Manfred die betreffende Diskussion mit mir gelöscht und dies ist nun für den Leser nicht mehr nachvollziehbar. Meiner Erinnerung nach ging es darum, dass sich das gleiche Recht aller auf ihr Leben und ihre Freiheit auch ganz ohne Religion einfach aus Vernunft und Logik ableiten lässt, beziehungsweise derjenige, der anderen Menschen aufgrund äusserlicher Merkmale wie der Hautfarbe beispielsweise ihr Lebensrecht abspricht, was er im eigenen Fall aber respektiert haben will, entweder unlogisch denkt oder es in Kauf nehmen müsste, dass Andere auch ihm das Lebensrecht absprechen. Alles Andere wäre heuchlerische Doppelmoral. NICHT damit gemeint war, dass freie Bürger nun das Recht hätten auf Rassisten loszugehen (ich lehne jede Form von Gewalt wie gegen die pro-Köln-Aktivisten vehement ab und verurteile auch Autonome, die meinen, es sei geil, Neonazis auf Demos zu „klatschen“), es sollte eher klarmachen, was die logische, „verdiente“ Konsequenz menschenfeindlichen, kollektivistischen Denkens in der Welt ist, nämlich Gewalt, ist, wieso es also des Friedens willen vernünftig ist, lieber eine auf Grundrechte aufbauende Gesellschaftsordnung zu verwirklichen, die ich so rein säkular legitimieren wollte. Leider stellt dieses zugegebenermaßen vulgäre Zitat mich in ein völlig unglückliches Licht, was ich nicht verdient habe.
Wie aber kommt es, dass ein ehrwürdiger politischer Begriff innerhalb doch sehr kurzer Zeit in sein Gegenteil verkehrt werden konnte? Dass ein Ausdruck, der stets untrennbar mit dem der Toleranz verbunden war, plötzlich als Selbstbezeichnung von Menschen gebraucht wird, die offenbar gar nicht anders können, als in typisch linker Manier den Andersdenkenden zum Faschisten zu stempeln?
Liberal hiess NIE alle Meinungen gutzufinden, nur zu tolerieren im Sinne von “demjenigen nichts tun”. Und niemandem wurde hier auch nur ein Härchen gekrümmt. Harsche Kritik darf aber sein. Ob an PI oder sonst was.
„Nein, ich werde nicht ausfallend gegen Liberale. Ich werde ausfallend gegen Leute, die sich „liberal“ bloß nennen; gegen Leute, die Andersdenkende systematisch verleumden; und gegen Leute, die unter falscher Flagge segeln!“
Na dann weiterhin viel Spass dabei!
Zum Abschluss wäre noch zu sagen, dass Liberale und Konservative durchaus trotz Differenzen zusammen arbeiten können, wenn nicht sogar müssen in Zeiten wie diesen, dass es aber nichtsdestotrotz eben doch so einige Unterschiede zwischen beiden Ideologien gibt.
Mehr dazu hier:
> Das Problem für mich bei PI sind nicht Stefan Herre und seine Kollegen, sondern die Kommentare unter den Artikeln, die allerdings von den Betreibern nicht gelöscht werden.
Wenn Du sowas wie PI betreibst musst Du dumme Kommentare der Leser stehen lassen. Zensur wäre ja ganz merkwürdig.
Manfred wird jetzt also erklärtermassen bei Gelegenheit ausfällig, nunja, jedem das seine.
Aus liberaler Schicht scheint mir eine klare Abgrenzung erforderlich. Manfreds Ausfall bei den F-Dogs war eine unangenehme Überraschung (die aber zukünftig nicht auszuschliessen ist).
Mehr PS hat lustigerweise der Kewil.
Kommentar von Sky | Juni 12, 2009
Ein Manni sieht rot 😉
Kommentar von lalibertine | Juni 13, 2009
@lalibertine: Allerdings. Und Du bist auch auf seiner Liste als falsche Liberale, Du linke Extremistin, Du! 😀
Kommentar von CK | Juni 13, 2009
Ich hatte jetzt auch mein Manfred-Erlebnis 😉
Der pöbelt so lange alle weg, bis er nur noch von Leuten umgeben ist, die ihm recht geben, und das sieht er dann als Bestätigung. Geniale Strategie 🙂
Kommentar von Rayson | Juni 15, 2009
@Rayson: Stimme Dir in allem zu.
„Linke Ideologien erkennt man als solche daran, dass sie der Frage, wie Gesellschaft schlechthin funktioniert, aus dem Weg gehen und stattdessen gleich mit Individualrechten und liberalen Prinzipien anfangen. So wie Du.“
Also ich behaupte mal, dass ich die Frage Manfreds in meinem Text oben beantwortet habe. Der Mensch ist von Natur aus ein soziales Wesen. Eher sollte Manfred erklären wieso es Religion braucht um gesellschaftliche Normen und Werte zu etablieren. Für ihn ist der Mensch wohl von Natur aus ein Tier, was seine Mitbürger nur zerfleischen und umbringen will, wäre da nicht der Respekt vor Gott…
„Als Folklore ist das alles für Dich tolerierbar, aber in den genau den Punkten, die ihren sozialen Wert und Gehalt ausmachen, sollen diese Strukturen aufhören zu existieren.“
Wer behauptet sowas? Natürlich hat man als Mitglied eines Klubs sich an die Klubregeln zu halten und man wird es gerne und mit Überzeugung tun. Aber wer nicht im Klub sein will, muss es eben nicht.
Kommentar von CK | Juni 15, 2009
U.a. rechts wird oft nicht verstanden, dass Kommentarmöglichkeiten Webbiotope, also öffentliche Räume, werden und dass das Besitzrechtsprinzip (a.k.a. „Hausrecht“ etc.) versagt. Weil die Zensurmöglichkeit technisch besteht wird dann gerne zensiert, manchmal nach vorangegangenem Pöbeln.
Lustig ist natürlich, dass so der intellektuelle Anspruch eines Inhaltsangebots karikiert und konterkariert wird.
Auch unter sog. Spitzenbloggern gibt es etliche, die gerne mal zensieren, wenn die Meinung nicht konveniert.
Will jetzt keine Beispiele nennen, aber bei etwa 50% aller Biotope ist mir willkürliche Zensur (mit oder ohne Pöbelei 🙂 aufgefallen [1].
[1] Nein, ich war nur Beobachter.
Kommentar von Sky | Juni 15, 2009
@CK
Meinen Hinweis auf Hayek hat er übergangen, weil er Hayek offensichtlich nicht kennt oder nicht verstanden hat. Denn anders sind seine Tiraden, u.a. auch das von dir Zitierte nicht erklärbar.
@Sky
Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass ein Blogger sich die Leute aussucht, die bei ihm kommentieren. Auch, wenn das meinen Ausschluss bedeutet. Ich habe mein eigenes Forum, auf dem ich mich lang und breit äußern kann, und ich muss nicht mit jedem Deppen reden.
Kommentar von Rayson | Juni 15, 2009
@Rayson:
Wenn der Mehrwertgedanke bestmöglich gepflegt werden soll, dann sind Kommentarmöglichkeiten als offene Räume der Gesellschaft zu akzeptieren und mit Zensur ist möglichst sparsam umzugehen.
Was Du meinst sind andere Biotope wie bspw. FB oder Twitter, die dafür geschaffen [1] sind eine beschränkte Öffentlichkeit zu erreichen. [2]
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bist Du auch ein wenig rechts, LOL.
[1] ganz so ist es natürlich nicht, es ist komplexer, aber es geht in diese Richtung
[2] zu diesem Thema gibt es etliche Diskussionsbeiträge im Web, im Prinzip ein alter Hut, „Hausbesitzrechte“ waren gestern
Kommentar von Sky | Juni 15, 2009
@Sky
Niemand, der einen von ihm selbst bezahlten Webspace pflegt, hat diesen irgendwelchen Prinzipien zur Verfügung zu stellen.
Kommentar von Rayson | Juni 15, 2009
Darum stand da ja auch „Mehrwertgedanke“.
Statt offenen Biotopen mit willkürlicher Zensur empfehle ich entweder Regelmengen, die es zu beachten gilt und die publik sind, oder Anmeldesysteme, also wie bspw. bei Zettel, dem Muslimmarkt oder einigen Foren der (Ex-)Printmedien.
Was jedenfalls unbedingt zu meiden ist, ist das Bepöbeln der Kommentatoren, sollten sie Unbotmässiges vortragen, und den nachfolgenden Ausschluss.
Auch nicht so töfte der Ausschluss von Kommentatoren mit Begründungen wie, sie würden langweilen etc.; alles nur eine Randbetrachtung zum aktuellen Vorfall, vielleicht liest das ja jemand. 🙂
Kommentar von Sky | Juni 15, 2009
BTW, „Niemand, der einen von ihm selbst bezahlten Webspace pflegt, hat diesen irgendwelchen Prinzipien zur Verfügung zu stellen.“ macht selbst dann keinen Sinn, wenn Wörter ergänzt, hin und herschiebt oder an Wortbedeutungen dreht.
Macht aber nüscht, wenn Dich das Thema interessiert können wirs beizeiten mal an anderer Stelle bearbeiten, beste Grüße!
Kommentar von Sky | Juni 16, 2009
Sehe gerade, dass die Bissigen sich vom Meister persönlich versorgen lassen, auf Hausrechtsbasis, nicht unköstlich:
http://www.korrektheiten.com/2009/06/11/liberale-und-solche-die-sich-bloss-so-nennen/
MFG, Sky
Kommentar von skydumont | Juni 18, 2009
Gute Beiträge von Karsten!
Kommentar von CK | Juni 18, 2009
Aber so verschwendet…
Kommentar von Rayson | Juni 19, 2009
@Rayson: Nö, es haben ja noch andere als nur Manfred sie gelesen.
Mich stört mehr, dass der gute Manfred uns nicht endlich auf seinem Blog erklärt wieso er denkt, dass Strukturen sich nicht verändern dürfen bzw. der Staat sie par force konservieren soll. Auch seine heile Familie gab es nicht vom Weltanfang an.
Wobei ich ihm recht gebe, dass es umgekehrt auch falsch ist, wenn der Staat par force Strukturen verändern will, was tatsächlich heute teilweise massiv der Fall ist. Carlos Gebauer hat ja schon auf die Attacken Richtung traditionelle Familie hingewiesen.
Kommentar von CK | Juni 19, 2009
Lustig auch der Autismusvorwurf, muss ehrlich schreiben, dass ich der „Debatte“ nicht mehr ganz gefolgt bin.
Verschwendung ist festzustellen, schade eigentlich, blöde ist Manfred ja nicht.
Kommentar von skydumont | Juni 19, 2009
@CK
Ich habe ja nun deutlich auf Hayek verwiesen. Und wer nicht weiß, dass der auch über Insitutionen geschrieben hat, die zwar nicht Ergebnis menschlichen Wollens, aber menschlichen Handelns sind, der sollte wenigstens fragen und seine Ignoranz nicht durch Pöbelei für alle sichtbar machen.
Manfred ist nicht doof, aber so schlau, wie er sich sieht, sind andere eben auch. Mindestens. Ich weiß nicht, ob Demut eine konservative Tugend ist. Ich wünschte, sie wäre es.
Kommentar von Rayson | Juni 21, 2009
@sky
Ist doch im Einzelfall wurscht, welche Beleidigungen der vom Stapel lässt. Nur die Botschaft war interessant, und die lautete, dass da jemand keine anderen Meinungen dulden möchte.
Kommentar von Rayson | Juni 21, 2009
@ray:
„Ist hier keine Speaker’s Corner.“ stellt der Manfred dem Hausherrenkonzept folgend fest, LOL.
Übel auch sowas hier:
„Die sogenannten Liberalen haben den „neuen (sozialistischen) Menschen“ à la Habermas voll verinnerlicht.“
Das hat mit Konservativismus nichts mehr zu tun, die Kollegen sind rückwärtsgewandt und wohl auch ein „klein wenig“ rechts.
Mal am Rande: Wie schätzen die Kollegen denn F&F ein? Mehr PS da, gell?
Kommentar von Sky | Juni 22, 2009
@Sky: Was ist denn F&F? Sagt mir jetzt leider nix.
Kommentar von CK | Juni 22, 2009
„Fakten und Fiktionen“ mit kewil war gemeint.
Kommentar von Sky | Juni 22, 2009
@sky
Lese ich nicht.
Kommentar von Rayson | Juni 22, 2009
Ich auch nicht, sorry.
Kommentar von CK | Juni 22, 2009
Ruhig mal lesen.
Kommentar von Sky | Juni 22, 2009
Nicht meine Sache, nicht mein Ton.
Kommentar von Rayson | Juni 22, 2009
[…] In eigener Sache – eine schöne Auseinandersetzung mit konservativer Kritik am Liberalismus auf L for Liberty, einem liberalen Blog, das mir erst heute ins Blickfeld gekommen ist. Mit zwei ebenso lesenswerten weiterführenden Verweisen auf Michel und Hayek (ohne die beiden hier gleichsetzen zu wollen *lol*). […]
Pingback von antibuerokratieteam.net » Blog Archive » Why We’re No Conservatives | Juni 22, 2009
F&F ist neben dem legendär hohen Pöbelfaktor insofern interessant, da es sich intellektuell von anderen Rechtsblogs pos. absetzt und zudem kenntnisreich und ohne Leidensdruck (vs. echtes Leiden, „Leidensdruck“ ist das „neg. Leistungsmerkmal“ vieler Rechtsblogs), äh, berichtet. Sehr empfehlenswert für Ergänzungen bei der Sacharbeit.
Gelegentliche Schläge gegen PI und EF sind bspw. beachtenswert oder die fundierten Geschichstkenntnisse.
Erwähnt wurde das Blog als vergleichender Messpunkt zu Manfreds „Korrektheiten“.
Kommentar von skydumont | Juni 23, 2009
Am „Ton“ bzw. Stil soll man sich nicht stören, der ist auch auf liberalen Blogs meist nicht OK und spiessig.
Kommentar von skydumont | Juni 23, 2009
Von linken Inhaltsangeboten soll hier gar nicht erst die Rede sein…
Kommentar von skydumont | Juni 23, 2009
@sky*
Was „man sollte“, ist für meine persönlichen Präferenzen nicht immer maßgeblich…
Kommentar von Rayson | Juni 23, 2009
„Man darf sich nicht stören…“ schien mir als Verbot ebenfalls suboptimal, darum die Auftragsform, LOL, aber wer sich an Nebensächlichkeiten stört ist bei F&F sicherlich sehr sehr fehl am Platze.
Dennoch nicht vergessen: Inhalt wichtiger als Darstellung desselben.
Kommentar von skydumont | Juni 24, 2009
[…] mich mit Manfreds Auseinandersetzung mit dem Liberalismus zu beschäftigen. CK hat dazu schon sehr viel Lesenswertes geschrieben, hinter dem ich zu 100% stehe (wenn man den Seitenhieb auf den Anarchismus überliest) […]
Pingback von Ein Hort voll Irrtümern « Freiheit und Optimismus | Juni 25, 2009
Neuer Artikel Manfreds zu dem Thema:
http://korrektheiten.com/2010/10/16/mein-neues-buch-die-liquidierung-der-zivilisation/
Kommentar von CK | Oktober 19, 2010