Karl-Marx-Universität Trier
Seit Jahren versucht eine kleine Gruppe von Studenten den Namen der „Universität Trier“ in „Karl-Marx-Universität Trier“ umzutaufen. Eigene Kaffeetassen und T-Shirts sollen dabei helfen. Und jetzt, wo der alte Karl wieder im Trend zu liegen scheint, wird diese Forderung selbstsicherer denn je herausposaunt.
Es gibt aber viele Vorbilder „um kritisches Denken anzustoßen“.
Also, warum nicht gleich so:
Marx…Marx…war das nicht der Mann, der „Das Kapital“ schrieb? Richtig:
Marx & Marx = 2 Marx. Doch wer kann schon diesem Dreierpack widerstehen:
Aber direkt aus der Stadt kommende berühmte Söhne hat Trier ja leider recht wenige:
Aber wer sagt, dass es Trierer sein müssen? Die erste Karl-Marx-Uni stand in Leipzig. Und wurde nach der Wende schnell wieder umbenannt. Dennoch, nur um die Genossen zu ärgern:
Kinners, mal im Ernst: Das Problem ist nicht Karl Marx. Sicherlich war der Mann einflussreich und hatte auch einige interessante Analysen auf Lager. Das Problem ist, dass es bei einer Umbenennung in „Karl-Marx-Universität“ überhaupt nicht um Marx geht. Hier geht es nur um die politische Agenda.
Hilfe! Das Tageblatt wird in seiner Reihe der „großen Philosophen“ ein Buch von Marx verkaufen!
Die gol..eh rote Horde wird bald über uns hereinbrechen! Und dann müssen wir alle in Trabis herumfahren! Oder noch schlimmer… im öffentlichen Transport!
Kommentar von Joël | April 17, 2009
Ech fueren all Dag brav mam öffentlechen Transport!!! Ech sin fir all iwwerzeechten Gréngen een déckt Virbild 😉
Kommentar von CK | April 17, 2009
Cool. Finde ich gut, dass das Tageblatt eine solche Reihe heraus gibt, habe ich gar nicht mal mitbekommen. Wenn jetzt die Bücher ca. 5€ kosten und auch Denker wie Thoreau, Locke und Hayek angeboten werden, bin ich vollends zufrieden.
Je mehr Angebot an verschiedenen Ideologien und Theorien desto besser.
Kommentar von JayJay | April 17, 2009
Was wäre passender als eine Universität nach Marx zu benennen, diesem leuchtenden Vorbild für alle Studenten, der eindrucksvoll gezeigt hat, dass man es auch mit minimaler Anstrengung zum Doktortitel bringen kann?:
„What had (…) Karl actually accomplished in the winter term of 1837-38? Attendance at a single course, criminal legal procedure. (…) He had taken only seven courses in his three terms at the University of Berlin. Over the next four years, he took only six more. He did not graduate from Berlin. He could never work up the courage to face his examinations. In 1841, Marx graduated from the University of Jena with a doctorate in philosophy (not in law, as his father had hoped). Due to the procedures of the German university system in Marx’s day, he had never actually attended Jena, although his doctoral dissertation entitled him to full honors.
His dissertation was titled, „Difference Between the Democritean and Epicurean Philosophy of Nature,“ an appropriately narrow topic for a dissertation. It is even less interesting than its title indicates.“
(Aus Gary North: The Marx nobody knows.)
Kommentar von nestor76 | April 17, 2009
Band 30 der Tageblatt/Le Monde-Reihe ist übrigens in der Tat Locke gewidmet.
Kommentar von nestor76 | April 17, 2009